Musik Lehramt Studium, alles was du wissen musst in einem Ratgeber für dich zusammengestellt.
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Um einen besseren Einblick zu bekommen, wie es im Referendariat im Lehrerberuf aussieht, habe ich eine frisch gebackene Musiklehrerin über ihren Werdegang und das Referendariat interviewt. Viel Spaß beim Lesen.

Interviewer: Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Gespräch nehmen! Beginnen wir direkt: Sie sind ja frisch als Musiklehrerin ins Berufsleben gestartet. Können Sie uns etwas über Ihren Werdegang erzählen? Was hat Sie dazu inspiriert, Musiklehrerin zu werden?

Musiklehrerin: Sehr gerne! Musik war für mich schon immer ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich habe schon als Kind viele Instrumente ausprobiert, angefangen mit dem Klavier und später auch die Gitarre. Im Jugendalter habe ich dann in einem Chor gesungen und in einer Band gespielt, was mir besonders Spaß gemacht hat. Aber der entscheidende Moment kam während eines Praktikums an einer Schule. Dort habe ich gemerkt, wie viel Freude mir die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen macht und wie erfüllend es ist, ihnen die Welt der Musik zu eröffnen. Da wusste ich: Ich möchte Musiklehrerin werden.

Interviewer: Das klingt nach einer spannenden Entdeckung. Wie ging es dann weiter? Können Sie uns durch Ihren Ausbildungsweg führen?

Musiklehrerin: Nach dem Abitur habe ich zunächst Musik auf Lehramt an der Universität studiert. Das Studium war eine tolle Mischung aus Musikwissenschaft, Instrumentalunterricht und Pädagogik. Während des Studiums habe ich verschiedene Praktika an Schulen gemacht, um das Gelernte auch in der Praxis zu erleben. Nach dem Abschluss des Studiums habe ich dann das Referendariat begonnen, was der nächste große Schritt war.

Interviewer: Wie haben Sie das Referendariat erlebt? Viele sagen, dass es eine sehr herausfordernde Phase ist.

Musiklehrerin: Absolut, das kann ich nur bestätigen. Das Referendariat war eine unglaublich intensive Zeit. Man ist plötzlich nicht mehr nur „Studierende“, sondern steht tatsächlich vor der Klasse und muss das Gelernte anwenden. Ich hatte zu Beginn großen Respekt vor dieser Verantwortung, aber gleichzeitig war es auch unglaublich spannend, endlich das tun zu können, worauf man so lange hingearbeitet hat.

Was es besonders herausfordernd macht, ist der Spagat zwischen Unterrichtsvorbereitung, eigenem Unterricht und den Besuchen der Mentorinnen und Fachleiterinnen. Man bekommt sehr viel Feedback, was natürlich hilfreich ist, aber es kann auch manchmal überwältigend sein, alles gleichzeitig zu verbessern. Dazu kommen die Prüfungen und die ständige Selbstreflexion – das kostet viel Kraft.

Interviewer: Gab es während des Referendariats Momente, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind? Positive oder vielleicht auch schwierigere?

Musiklehrerin: Ja, einige! Ein sehr positiver Moment war, als ich nach den ersten Monaten gemerkt habe, dass ich wirklich eine Beziehung zu den Schüler*innen aufgebaut habe. Man bekommt dann plötzlich Fragen wie „Können wir im nächsten Schuljahr auch wieder bei Ihnen Musik haben?“ oder Schüler*innen fangen an, ihre eigenen Ideen in den Unterricht einzubringen – das war ein tolles Gefühl.

Ein herausfordernder Moment war sicherlich mein erster Unterrichtsbesuch, der von der Fachleiterin bewertet wurde. Ich war extrem nervös, und der Unterricht lief nicht so rund, wie ich es mir erhofft hatte. Aber genau diese Erfahrungen sind wichtig, weil man daraus lernt, wie man mit Stress umgeht und flexibel reagiert.

Interviewer: Wie hat das Referendariat Sie als Lehrerin geprägt? Würden Sie sagen, es hat Ihre Art zu unterrichten verändert?

Musiklehrerin: Auf jeden Fall. Vor dem Referendariat hatte ich oft sehr idealisierte Vorstellungen davon, wie der Unterricht ablaufen sollte. Im Referendariat habe ich gelernt, dass man manchmal Kompromisse machen muss – sei es, weil der Zeitplan knapp ist oder weil die Schüler*innen einfach nicht so motiviert sind, wie man es gerne hätte. Ich habe gelernt, flexibel zu sein und den Unterricht spontan anzupassen, wenn etwas nicht funktioniert. Außerdem habe ich durch das viele Feedback eine ganz neue Art der Selbstreflexion entwickelt, was mir enorm geholfen hat, meinen Unterricht kontinuierlich zu verbessern.

Interviewer: Das klingt nach einer steilen Lernkurve! Was würden Sie anderen Lehramtsstudierenden oder zukünftigen Referendarinnen raten, die sich auf das Referendariat vorbereiten?

Musiklehrerin: Ich würde ihnen raten, geduldig mit sich selbst zu sein. Man wird Fehler machen, und das ist völlig in Ordnung – das Wichtigste ist, dass man daraus lernt und sich nicht entmutigen lässt. Außerdem ist es wichtig, sich ein gutes Netzwerk zu schaffen, mit anderen Referendar*innen, Mentor*innen oder Kolleg*innen, mit denen man sich austauschen kann. Das hat mir sehr geholfen, auch mal einen Perspektivenwechsel zu bekommen oder neue Ideen für den Unterricht zu finden.

Und ganz praktisch: Gute Organisation ist das A und O. Es gibt so viele Aufgaben und Fristen während des Referendariats, da muss man den Überblick behalten, um nicht ins Straucheln zu geraten.

Interviewer: Sehr weise Ratschläge! Zum Abschluss: Was begeistert Sie aktuell am meisten daran, Musik zu unterrichten?

Musiklehrerin: Ich liebe es, zu sehen, wie Musik die Schüler*innen erreicht und sie sich auf ganz unterschiedliche Weise damit auseinandersetzen. Manche sind total begeistert von den praktischen Teilen, wie dem Instrumentalunterricht, andere blühen bei den theoretischen oder historischen Themen auf. Es ist einfach schön zu erleben, wie vielfältig Musik ist und wie sie die Schülerinnen auf verschiedenen Ebenen anspricht.

Interviewer: Vielen Dank für das nette Gespräch! Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg und Freude bei Ihrer Arbeit als Musiklehrerin.

Musiklehrerin: Vielen Dank, es hat mir viel Spaß gemacht! (:

Ich hoffe, dir das hat Interview gefallen und du konntest etwas für dich mitnehmen.

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Ursprünglich veröffentlicht 25. Oktober 2024 aktualisiert 25. Oktober 2024